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9. Juli 2018

Irish-German Beer & Ballad Battle

Was war das heute für ein Ritt?! Los ging es in Camp kurz vor neun, da wir eine zeitige Fähre erwischen wollten und insg. 126 km vor uns lagen. Als unser Team am Fährhafen ankam, waren bestimmt 100 andere GBIler mit uns im Hafen und warteten auf Einlass. Wir teilten uns die Fähre mit einem kompletten Zug, der es sich im Bauch der Schiffes bequem gemacht hat. So etwas habe ich auch noch nicht gesehen.
Obwohl der Wind wieder ordentlich pfiff, ging es heute erstaunlich gut zu fahren. Mit den lieben Sieben im Team und den Erfahrungen der letzten Tage hatten wir zeitweise einen richtig guten Speed drauf und entdeckten die unendlichen Weiten Norddeutschlands.
An einem netten See, ca. 30 km vor Lübeck trafen wir dann noch auf einen Teil des spanischen Teams, mit denen wir im Wasser planschen und ein paar Fotoshootings machen.
Obwohl die Etappe lang war, wurden wir gegen Ende immer schneller, um noch etwas von den leckeren (und vor allem kostenlosen Köstlichkeiten) von den durch Addmore gesponserten Foodtruckszu erhalten. Da aber für ausreichend Essen gesorgt war, mussten wir nicht hungern. Und die akute Unterhopfung konnten wir am Bierwagen beseitigen. Je später der Abend wurde, desto lustiger wurde es noch. Mit den Iren auf der Tour haben wir dann noch einen Beer & Ballad Contest veranstaltet. Erst ein irisches Lied, dann ein deutsches, dann ein irisches, usw. Gewinner war, bei wem die anderen Teilnehmer mehr abgingen. Was soll ich sagen, mein erster Liederwunsch 'Atemlos' von Helene F. war schon ein Dooropener und als dann noch 'Mama Laudaa' gespielt wurde, stand der deutsche Sieg zumindest in dieser Disziplin fest. Der zweite Teil der Competition ging dann eher unentschieden aus. Dafür hatte ich einen gesunden und tiefen Schlaf und musste die nächtliche Geräuschkulisse nicht ertragen :-).

6. Juli 2018

Ode an die Öde

So oder ähnlich könne man den heutigen Tag beschreiben. Nicht nur Petrus hat unserer strapazierten Haut einen Ruhetag verordnet und die Klimaanlage auf volle Pulle gedreht, auch der göttliche Landschaftsarchitekt ist hier ziemlich uninspiriert zu Werke gegangen. Eigentlich ist hier alles wie bei uns, nur teurer.
Die erste Kaffeebude haben wir auch erst bei KM 45 gesichtete, dann aber
heuschreckengleich mir einen halben Duzend Teams dort  eingefallen und die Kaffeevorräte des ganzen Sommers geplündert. Jedenfalls bekam die Bedienung das Grinsen überhaupt nicht mehr aus den Gesicht. Vermutlich hat sie gehofft, die nächste Mitarbeiterin des Monats zu werden mit ihren Kaffeeumsätzen.
Der nächste Stop war dann zum Mittagessen in einem netten Restaurant in Vordingborg dort bekamen wir sogar Smœrebrœd, das dänischste aller Gerichte die ich kenne. Allerdings kenne ich auch sonst nichts aus der dänischen Küche.
Nach der Stärkung ging es durch die ziemlich einsame und stinklangweilige, dafür aber sehr windige Inselwelt bis Maribo, unserem heutigen Ziel.
Um mal einen Eindruck von den Entbehrungen zu vermitteln, die ich auf so einer Tour auf mich nehme, habe ich mal unserem heutigen Schlafplatz fotografiert

5. Juli 2018

Little mermaid

Vielleicht ein kurzer Nachtrag von letzter Nacht. Wer sich bereits durch das Tropfen des Wasserhahn am Schlafen gestört fühlt, sollte mal eine Nacht in GBI-Camp verbringen. Durch die Nähe zum Meer wurde das vollmundige Schnarchen aus Dutzenden Kehlen diesmal noch vom nicht enden wollenden Möwengeschrei unterstützt. Manchmal sind Ohrstöpsel echt Gold wert.
Nach einem frühen Frühstück habe ich mir noch den Hafen von Helsingor etwas angeschaut.dir gibt es sogar den kleinen Bruder der kleinen Meerjungfrau.
Unser Team hat sich heute wieder einmal verändert. Unsere beiden Ägypter mussten heute zu einem Termin mit dem ägyptischen Botschafter nach Kopenhagen, der sich über unsere Fahrradtour informierten wollte. Die freien Plätze wurden durch Pedro aus Portugal sowie drei entzückende deutsche Damen und zwei Herren aufgefüllt.
Als wir endlich in Kopenhagen angekommen sind, konnte ich den Hipe um den Titel fahrradfreundlicher Großstadt Europas überhaupt nicht erklären. Sicherlich ist z.B. Düsseldorf deutlich schlechter zu befahren, aber Kopenhagen war wirklich kein Highlight. Allerdings haben die SehenswürdigkeIt wieder für einiges entschädigt.

4. Juli 2018

Wat'n Tag

Heute war wieder so ein Tag, der besser gar nicht geht. Die Sonne lacht den ganzen Tag wie bekloppt, leichter Wind vertreibt die Hitze, die Landschaft mit den kleinen bunten Holzhäuschen ist einfach sensationell und die Radwege sind in Schweden einfach unbeschreiblich gut. Gut das zwischendurch auf einem Strassenschild das Motto des Tages stand:
Unser Team hat heute wieder einmal sein Gesicht geändert. Da unsere spanischen Freunde heute in trauter Tapas-Runde mit den anderen Spaniern fahren wollen, haben wir kurzerhand Mostafa aus Ägypten und Doris aus Luxemburg Asyl gewährt. Mit 7 Leuten war das eine gute und homogene Gruppe, die gut harmonierte.
Heute stand auch das Dach der Tour auf dem Programm. Mit 160 m Höhe zwar nicht wirklich anspruchsvoll, aufgrund der fehlenden Bergtrainings in den letzten Tagen hatten wir aber trotzdem ziemlich zu kämpfen. Oben angekommen gab es dann aber erstmal Verpflegung am Nutritionpoint, wo wir wie immer auf viele bekannte Teams gestossen sind (u.a. unsere Spanier).
Da Radfahren bekanntlich sehr hungrig macht, haben wir beschlossen, vor der heutigen Fährüberfahrt nach Helsingor in Dänemark noch etwas zu essen. Kurze Zeit später gesellte sich noch ein weiteres deutsches Team am Nachbartisch dazu. Da dort keine Saucen vorhanden waren, fragte eine Teilnehmerin, ob bei uns Majonaise auf dem Tisch wäre. Majonaise gab's zwar nicht, aber da ich bekanntlich lieber einen guten Freund verliere, als einen guten Spruch auslasse, reichte ich kurzerhand den Senf rüber. Ohne zögern landete der Senf auf den Pommes und die biss herzhaft hinein. Als nächstes kann ein herzhaftes DU A...... vom Nachtisch. Naja, zumindest muss ich jetzt nicht mehr befürchten, das sie in meinem Team fahren möchte.
Nach diesem kulinarischen Highlight ging es auf die Fähre nach Helsingor, wo uns das berühmte Hamlet-Schloss schon von weitem begrüsste. 
Unsere heutige Unterkunft im Hafen von Helsingor liegt zwar absolut traumhaft mit Blick auf das Schloss, lasst aber leider nur 4 Duschen (für 300 Schläfer, Anm. der Redaktion). Daher habe ich mich heute entschlossen, nur innerlich durchspülen und Körperpflege für einen Tag zurückzustellen. Dann habe ich morgen auch nicht das Problem mit den lästigen Windschattenfahrern hinter mir.

3. Juli 2018

Immer Richtung Süden

Auch der zweite Tourtag brachte glücklicherweise keine Wetteränderung mit sich, weiterhin ist alles wunderschön sonnig, circa 25° und ein leichter Rückenwind erleichtern das Fahrradfahren ungemein. Heute ging es von der Stadt Varberg nach Halmstad über etwa 95 km. in Varberg hatte ein Teil der Helfer das Glück, im alten Gefängnis der Festung untergebracht zu werden und in den ehemaligen Gefängniszellen nächtigen zu dürfen. Das war sicherlich ein Erlebnis der besonderen Art.
Weiter ging es dann Richtung Süden entlang der Meeresküste mit wunderbaren Ausblicken auf das Wasser und die vorgelagerten Schäreninseln.
An einem der zahlreichen Strände haben wir eine längere Pause gemacht, unsere Füße ins Wasser gehalten und ein paar Gruppenfotos gemacht. Mehr war bei den Wassertemperaturen heute einfach noch nicht drin.
Nach der kleinen Abkühlung ging es auf direktem Wege bis zu unserem heutigen Ziel nach Halmstad, das ganz in Vodafone Design gebrandet wurde
Morgen ist dann auch schon unser letzter Tag in Schweden. Von Halmstad geht es nach Helsingborg und dann noch kurz über den Öresund mit der Fähre bis nachher Helsinor in Dänemark.

2. Juli 2018

Willkommen in Takatuka-Land

So der erste Tag wäre geschafft. Nach Monaten der Vorbereitung standen wir nun letztendlich wirklich mit 460 Radfahrern aus 25 Nationen und 3 Kontinenten an unseren Startpunkt in Göteborg und lauschten der Eröffnungszeremonie. Eigentlich lauschten nur 459, den ich war leider damit beschäftigt, 45 Leihräder an Bedürftige auszuhändigen. Das war echt eine ziemliche Plakerei, zumal sich alle verschworen hatten und in einer konzertierten Aktion gemeinsam auf mich einstürmten. Zumindest habe ich die Abfahrt meines eigenen Teams nicht verpasst und kam sogar noch mit aufs obligatorische Teamfoto.
Wettertechnisch haben wir es übrigens perfekt erwischt. Schweden erlebt derzeit einen Jahrhundertsommer und hat seit zwei Monaten perfektes Wetter. Wollen wir mal hoffen, das es noch eine Woche so anhält. Und die Landschaft ist recht traumhaft. Heute sind wir recht häufig am Meer entlang gefahren mit Blick auf Buchten und die Schäreninseln - einfach genial. 

Auch unser Vodafone Diversity Team hat prima funktioniert. Das Team besteht aus  3 Deutschen, einer Malteserin, einem Ägypter und 7 Spaniern (und ein paar Gast-Spaniern, die sich eingeschlichen haben). Eine wirklich lustige Truppe, zumindest bis wir uns entschieden haben in einer Kneipe gemeinsam das Spanien-Spiel zu schauen. Danach waren die Spanier ungewohnt ruhig.
Die  Schweden scheinen übrigens trotz des Traumtores von Toni Kroos ein gutes Verhältnis zu ihn zu haben. Jedenfalls benennen sie sogar Strassen nach ihm.

Ach ja, Strassenschilder! Ich habe in meinem Team versucht, ein neues Spiel einzuführen. Strassenschilder schnell fünfmal hintereinander fehlerfrei laut vorzulesen. Die Siegerprämie (ein Bier) wurde leider nicht ausgeschüttet und letztendlich von mir `entsorgt`, als wir abends in Varberg etwas gegessen haben.

Morgen geht es dann hoffentlich ähnlich schön weiter wir heute. Nur dann in unserem rattenscharfen neuen Vodafone Trikots.

28. Juni 2018

Gleich geht es los

Ich kann es kaum glauben, aber es ist wirklich wahr. In ein paar Stunden geht es auf nach Göteborg.
Die letzten Tage waren nochmal richtig stressig. Erst wurden letzte Woche und am Wochenende 470 Starterbeutel gepackt, sortiert und in Kisten verpackt. Und gestern und heute war dann nochmal Großkampftag im Lager. Radabgabe. Ca. 100 Teilnehmer wollten ihre Räder in Kartons packen, die dann auf die LKWs verladen wurden. Und ich habe mich um die Verpackung der über 40 Leihräder gekümmert. Muskelkater, willkommen!

Aber jetzt ist alles verladen, die Fahrzeuge sind z.T. schon unterwegs nach Kiel, wo es morgen auf die Nachtfähre nach Göteborg geht. Und ich habe großzügigerweise meinen Kabinenplatz auf der Fähre für einen anderen Helfer geräumt und musste mir stattdessen einen Flug buchen. Das hätte auch alles super gepasst, morgens zu halbwegs vernünftiger Zeit ab Düsseldorf, Zwischenstop in Amsterdam und vor Mittag wäre ich in Göteborg gewesen. Warum ich den Konjunktiv benutze? Ich habe leider die Rechnung ohne KLM gemacht. Die haben mir heute abend freundlicherweise mitgeteilt, daß mein Flug nach Amsterdam gecancelt wurde. Jetzt blieb mir nur die Wahl zwischen Pest und Colera, soll heißen, später Flug und Ankunft erst Nachmittags oder erster Flug ab Düsseldorf und im ursprünglich geplanten Flieger weiter nach Göteborg. Für letzeres habe ich mich dann spontan entschieden, auch wenn das heißt, daß mein Wecker noch vor allen Bäckern, Krankenschwestern und sonstigen Frühaufstehern um 4 Uhr klingelt. Dafür werde ich sicherlich am Flughafen einen Haufen GBI-ler treffen, die zeitgleich, allerdings mit Eurowings Direktflug nach Göteborg fliegen werden. Vermutlich wird in dem Flieger das Gros aus Radelwilligen bestehen.
Naja, wenn alles klappt, habe ich noch den Nachmittag, um mir Göteborg etwas anzuschauen und abend lecker zu essen. Am Samstag wird es dann wieder hektisch, wenn die Onsite-Registrierung ansteht und die Massen ihre Starterbeutel abholen wollen. Aber danach kann es dann am Sonntag morgen richtig losgehen. Aber davon später mehr ...